Lebenslauf

Ana-Marija Markovina ist eine authentische und unkonventionelle Künstlerin. Der Klassikbetrieb ist zu einem harten Geschäft geworden, sie aber hat nie aus dem Blick verloren, dass Musik Freiheit braucht, die Lust am Unkalkulierbaren und am Wagnis. Für sie ist der Mensch hinter der Musik immer Vorbild und Motivation.

Schon im Alter von vier Jahren wollte die gebürtige Kroatin, die seit ihrem zweiten Lebensjahr in Deutschland lebt, unbedingt Pianistin werden. Ihr Klavierstudium führte sie nach Detmold, Weimar und Berlin. Während dieser Zeit erweiterte sie ihre Perspektiven durch intensive Auseinandersetzung mit der Kunst-, Kultur- und Musikgeschichte. Wichtige Impulse – wie die technische Perfektion der „Russischen Schule" oder die Aneignung der Tradition der „Wiener Schule" – bekam sie von so bedeutenden Lehrern wie Vitaly Margulis, Anatol Ugorski und Paul Badura-Skoda.

Ana-Marija Markovina feierte umjubelte Konzerte mit vielen Orchestern in Deutschland wie dem Philharmonischen Orchester Kiel, den Brandenburger Symphonikern, der Klassischen Philharmonie Bonn, der Neuen Philharmonie Westfalen, dem Schleswig-Holsteinisches Landesorchester oder dem Staatsorchester Darmstadt. In Europa, Amerika und Asien spielte sie als Solistin z.B. mit dem Oulu Symphony Orchestra Finnland, der Philharmonie Stettin Polen, der Philharmonie Kaliningrad Russland, dem Liverpool Mozart Orchestra, der Radio-Philharmonie Bukarest und mit dem New Japan Philharmonic Orchestra Tokyo.

Ihr Japan-Debüt fand im Rahmen des Internationalen Piano Festivals in Yokohama statt, woraufhin sie in alle wichtigen Musikzentren Japans eingeladen wurde. Sie war u.a. Gast bei den Bach-Wochen Ansbach, beim Hamburger Bachfest, beim Schleswig-Holstein Musikfestival, beim Klavier-Festival Ruhr, Hohenloher Musiksommer, Beethovenfest Bonn, den Musikfesttagen in Frankfurt a.d. Oder, den Brandenburgischen Sommerkonzerten, den Festspielen Europäische Wochen Passau, der Semaine Sainte en Arles oder dem Internationalen Piano Stars Festival in Lettland.

Ihre ausgiebige Konzerttätigkeit als Solistin führt sie regelmäßig auf die wichtigsten Podien wie in die Philharmonie und das Konzerthaus Berlin, Laeiszhalle Hamburg, Beethovenhalle Bonn, Prinzregententheater und Herkulessaal München, Liederhalle Stuttgart, Meistersingerhalle Nürnberg, Glocke in Bremen und viele andere. Im Ausland gab sie Konzerte an bedeutenden Stätten wie dem Musikverein Wien, dem Parco della Musica Rom, im Auditorium di Milano, im St. John's Smith Square London, sowie in weiteren 30 Ländern.

Ana Marija-Markovina ist eine außergewöhnliche Musikerin, die mit großer Leidenschaft und Können Verborgenes ans Licht bringt. Ihre „Spezialität" sind Gesamtwerke, so z.B. die Weltersteinspielungen der Gesamtklavierwerke von Hugo Wolf, Luise Adolpha Le Beau sowie Humperdincks vierhändige Fassung von Wagners „Parsifal" (Gramola, mit C. Garben).

Besonders die Auseinandersetzung mit der musikalischen Welt Carl Philipp Emanuel Bachs ist für Ana-Marija Markovina von großer Bedeutung: Im Februar 2014 erschien zum 300. Geburtstag des Komponisten auf 26 CDs die Einspielung seines gesamten Klavierwerks bei Hänssler Classic und erzeugte sowohl national als auch international ein riesiges Medienecho. Die Aufnahme wurde weltweit begeistert als ein diskographischer Meilenstein gefeiert und erhielt 2014 den Preis der deutschen Schallplattenkritik.


2017 wurde die Aufnahme des gesamten Solo-Klavierwerks von Anton Urspruch bei Hänssler Classic veröffentlicht und von den Medien und Feuilletons gleichermaßen gefeiert. 2018 sorgte die Einspielung des gesamten Solo-Klavierwerkes von Anton Bruckner – darunter 13 Weltersteinspielungen von Stücken aus Kitzlers Studienbuch, die nur als Faksimile existieren – für besondere Aufmerksamkeit. Zahlreiche Rundfunk- und Fernseh-Aufnahmen in Deutschland, Europa, Nord- und Südamerika, Russland und Asien, Konzert-Mitschnitte und ihre mittlerweile über 40 CDs zählende Diskographie vervollständigen ihr Profil und dokumentieren ihre unverwechselbare Handschrift.

Eine enge künstlerische Zusammenarbeit verbindet sie mit dem Komponisten Stefan Heucke, dessen Variationen mit Haydn op. 85 sie 2017 unter der Berliner Reichstagskuppel uraufführte. 2018 folgte die Uraufführung von Stefan Heuckes 3. Sonate beim Hohenloher Kultursommer und ihr umjubelter Auftritt mit den Variationen op. 85 am 03.10.2018 zum Festakt des Tags der Deutschen Einheit im Alten Plenarsaal des Deutschen Bundestags in Bonn auf Einladung der Konrad-Adenauer-Stiftung.

2019 wird sie in Amsterdam die Uraufführung von Stefan Heuckes Diabelli-Variationen spielen, und 2020 mit dem Symphonieorchester Münster unter der Leitung von Golo Berg sein Klavierkonzert uraufführen.

2019 erscheint auch ihre neueste CD mit den Klavierkonzerten von Edvard Grieg und Franz Berwald bei Hänssler Classic. Im Mai 2019 wird sie außerdem beim Eröffnungskonzert des Hohenloher Musiksommers das für sie geschriebene Klavierkonzert des Mailänder Komponisten Federico Biscione mit der Russischen Kammerphilharmonie uraufführen.

Ana-Marija Markovina widmet sich mit großer Passion der pädagogischen Arbeit. Ihre weltweiten, internationalen Meisterkurse ziehen eine große Anzahl von Teilnehmern an. Sie verfügt über ein außergewöhnliches Einfühlungsvermögen, was Persönlichkeit, den Ausbildungsstand und das Können der Studenten und Schüler betrifft, wobei sie auf den Aspekt eines allgemeinen Bildungsfundaments besonderen Wert legt.

Ein Hauptakzent ihrer Arbeit besteht in der Auslotung der Psychologie der Komponisten und in der Erforschung der Seele ihrer Werke. Im Rahmen dieser Arbeit ist sie im stetigen Austausch mit Wissenschaftlern auf dem Gebiet der Kreativitäts- und Hirnforschung. 2019 erscheint ihr erstes Buch „Glücks-Spiel", in dem es um die psychologischen, philosophischen und neuropsychologischen Grundlagen des Klavierspiels geht. Zusammen mit dem Musik- und Kulturpsychologen Prof. Dr. Helmut Reuter stellt sie in der Vortragsreihe „Psychologie und Musik" die kulturpsychologische Bedeutung der Klavierwerke im Geist ihrer Zeit vor, und eröffnet so damit dem Publikum eine ganz neue Sichtweise der musikalischen Interpretation und des Verständnisses der Werke.

Paul Badura-Skoda bezeichnete sie als eine der bedeutendsten Künstlerinnen ihrer Generation.
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